Diät

Sollten wir uns wie in der Steinzeit ernähren? In einem Webinar veranstaltet vom Lebensmittelverband gab u.a. Prof. Andreas Hahn von der Leibniz-Universität Hannover dazu Antworten.

 

Die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen vor über 2 Millionen Jahren war im Vergleich zu heute relativ gering. Schuld daran waren sicherlich nicht nur der Säbelzahntiger, pathogene Keime, Parasiten und Viren. Grundsätzlich stand auf dem Speisezettel der Steinzeit-Hausfrau alles, was sie in der Natur sammeln und fangen konnte, Wildgemüse und -obst, Kräuter, Samen, Beeren, Nüsse, Honig, Eier, Fische, Kleinsäuger, mal ein Vögelchen oder altersschwaches Reptil und sicher auch leckere Insekten und Larven. Wildfleisch kam nur auf den Tisch, wenn der Gatte und seine Kumpels erfolgreich von der Jagd zur Wohnhöhle zurückgefunden haben.

 

Die Paleo-Diät-Befürworter propagieren, auch die heutige Ernährungsweise wieder auf diese steinzeitlichen Grundnahrungsmittel in möglichst unverarbeiteter Form zu beschränken. Das heißt vor allem keine Milchprodukte, keinen Zucker, sehr wenig Salz. Prof. Hahn fasst das in einem Satz so zusammen: „Die Paleo-Diät ist definiert als eine Kostform aus nährstoffreichen, relativ energiearmen Lebensmitteln“.

Aber kann man ein Mammut-Steak einfach durch ein T-Bone Steak vom Zuchtrind ersetzen? Ernährungsstudien aus der Steinzeit könnten Aufschluß geben, aber die gibt es leider nicht.


Der Verzicht auf jegliche Milchprodukte hat allerdings einen gravierenden Nachteil: Die Calciumzufuhr ist sehr limitiert und auch hinsichtlich Vitamin D und Folsäure tendiert die Paleo-Diät zur Unterversorgung. Im Vergleich zur streng veganen Ernährungsweise hat sie jedoch den Vorteil, dass aufgrund des relativ hohen Anteils an Fleisch wesentliche Vitamine und Spurenelemente in ausreichender Menge zugeführt werden.


Bei 100%igen Veganern entstehen ernährungsbedingte Defizite häufig bei Jod, Selen, den essentiellen Vitaminen B2 und B12, Eisen, Zink und Omega-3-Fettsäuren. Sie sollten daher gezielt supplementiert werden. Das geht bequem über Nahrungsergänzungsmittel, aber auch durch Ersatzprodukte wie z.B. Algen zur Jod- und Salzzufuhr und hochwertige Pflanzenöle für die Versorgung mit 0mega-3-Fettsäuren.

 

Wer sich für eine vegane oder auch die Paleo-Diät entscheidet muss also sehr aufmerksam darauf achten, dass er essentielle Nährstoffe in ausreichender Menge, alters- und bedarfsgerecht zu sich nimmt. Eine Beratung durch Ernährungsmediziner und der Blick in Nährwerttabellen können hierbei hilfreich sein.

 

IHR PLUS:

AGROLAB untersucht nicht nur sämtliche Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel auf deren Zusammensetzung und korrekte Nährwertangaben, sondern prüft diese auch auf unerwünschte Rückstände, Kontaminanten, die mikrobiologische Unbedenklichkeit und ob sie wirklich authentisch d.h. unverfälscht sind – völlig unabhängig davon, für welche Ernährungsform Sie sich entscheiden.
In Sachen Lebensmittelanalytik entscheiden Sie sich sicherheitshalber für AGROLAB.

 

  

Autor: Dr. Frank Mörsberger