Pyrrolizidinalkaloide und Tropanalkaloide sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die auf Grund ihres gesundheitsschädigenden Potenzials in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht sind.
Insbesondere bei Tee, Kräutertees, Wildkräutern (frisch und getrocknet) sowie pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln kann eine Verunreinigung mit Pyrrolizidinalkaloid-haltigen Pflanzenbestandteilen nicht immer sicher ausgeschlossen werden. Es gibt über 600 Verbindungen in dieser Naturstoffklasse. Analytisch werden ca. 30 Verbindungen mit Hilfe einer sensitiven LC MS/MS Methode in unserem Labor AGROLAB LUFA bestimmt.
In der EU wurden 2020 für einige Lebensmittel zulässige Höchstmengen festgelegt.
(siehe dazu auch AGROLAB RADAR Ausgabe JANUAR 2021)
Tropanalkaloide finden sich u.a. in Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und Windengewächsen. Bekannteste Vertreter sind das Atropin und Scopolamin, die auch pharmazeutisch Verwendung finden. In Getreidefeldern z.B. im organischen Landbau können diese Pflanzen vereinzelt wachsen und deren Toxine in die Getreideerzeugnisse verschleppt werden. Bei Babynahrung (Getreidebeikost), Snackartikeln aus Hirse und Müslimischungen hatte es bereits wiederholt Produktrückrufaktionen aufgrund zu hoher Tropanalkaloidegehalte gegeben. Für Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder, die Hirse, Sorghum, Buchweizen oder daraus gewonnene Erzeugnisse enthalten, wurden Höchstmengen in der EU festgelegt. Diese liegen aktuell bei jeweils 1 ppm (1 µg/kg) für Atropin und Scopolamin. Beide Substanzen bestimmen wir in unserem Alkaloid-Paket.
TIPP: Schauen Sie mal in die Zusammenstellung der wichtigsten Warrnmeldungen im RASFF (siehe unten)
Interessante Links zu weiterführenden Informationen finden sie hier:
Zu Pyrrolizidinalkaloide:
https://www.agrolab.com/en/news/food-news/
Zu Tropanalkaloide:
Autor: Dr. Frank Mörsberger