Auch wenn nur bei ca. 20% der deutschen Verbraucher*innen eine Laktose-Unverträglichkeit medizinisch festgestellt wurde, werden diese Produkte von 90% aller Konsumenten gekauft.
Begründet wurde die Wahl durch eine angeblich bessere Bekömmlichkeit (55%) oder weil bei einem Haushaltsmitglied eine Unverträglichkeit (20%) vorliegt. 9% der Befragten kaufen diese Produkte, weil sie dem aktuellen Trend folgen. Für die Hersteller und den Handel bedeutet die steigende Nachfrage nach den laktose-freien Produkten eine profitable Sortimentserweiterung. Beliebt sind neben Milch und Milchprodukten zunehmend auch Backwaren. Auch im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel wird damit geworben.
Als „laktosefrei“ darf ein Milchprodukt bezeichnet werden, wenn der Gehalt an Milchzucker maximal 0,1 g/100 g beträgt. Das wird erreicht, indem z.B. die Milch mit einem Lactose-spaltentenden Enzym (Lactase) behandelt wird. Aus einem Molekül Lactose entsteht jeweils ein Molekül Glucose und Galaktose, weshalb die Produkte im Vergleich zur unbehandelten Milch in der Regel süßer schmecken.
Kinder und Jugendliche bilden dieses Enzym im Dünndarm und verdauen Lactose ohne Probleme. Bei älteren Erwachsenen und abhängig von den Ernährungsgewohnheiten kann die Laktase-Aktivität allerdings abnehmen du sich Verdauungsstörungen bei Genuss von großen Mengen an Milch und Milchprodukten einstellen. Nur bei wenigen Menschen liegt eine erbliche Lactoseunverträglichkeit vor.
Viele Produkte sind von Natur aus ohne Laktose
Wer keine Laktoseintoleranz hat, für den bieten laktosefreie Produkte keinen Mehrwert. Und selbst bei einer Unverträglichkeit muss nicht jede/r Betroffene gleich die teureren "laktosefrei" –Produkte kaufen. Viele Lebensmittel, die von Natur aus nahezu keinen Milchzucker haben, werden nämlich ebenfalls als „laktosefrei“ angepriesen. Hartkäse enthält zum Beispiel keine Lactose – auch wenn es nicht auf der Packung steht.
Spezielle LC-MS Methode zur Analytik von Laktose
Zu analytischen Überprüfung sind spezielle Verfahren erforderlich, weil die üblichen Zuckerbestimmungen, enzymatisch oder auch chromatographisch bei den erforderlichen niedrigen Bestimmungsgrenzen zu unempfindlich sind.
Die Lebensmittellabore der AGROLAB GROUP wenden entsprechend eine empfindliche LC-MS Methode an und überprüfen die entsprechenden Produktspezifikationen im Rahmen der Nährwert- und Kennzeichnungsprüfung.
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Autor: Dr. Frank Mörsberger