Aus aktuellem Anlass haben wir unser Wirkstoffspektrum in den „GOLD“ und „PLATIN“ Paketen kurzfristig um die Wirkstoffe Matrin und Oxymatrin erweitert. Es betrifft die Multimethoden für die Untersuchung von Obst, Gemüse und Kartoffeln
Bei Matrinen handelt es sich um ein pflanzliches Alkaloide, die in Pflanzen der Familie Sophora vorkommt, die zu den Hülsenfrüchten zählen. Die Sträucher und kleineren Bäume kommen in Südosteuropa, Südasien, Australien und auch einigen pazifischen Inseln, im westlichen Südamerika, im Westen und Süden der USA und in Puerto Rico vor.
Matrine werden in der traditionellen chinesischen Medizin als pharmazeutische Wirkstoffe eingesetzt. Im Internet finden sich auch Pflanzenschutz- und Düngemittelpräparate mit Pflanzenextrakten, die die Wirkstoffe enthalten.
Den Alkaloiden werden akari- und insektizide Eigenschaften zugeschrieben, die den Einsatz im Anbau von Bioprodukten vermuten lassen.
Der Wirkstoff ist jedoch in der EU als Pflanzenschutzmittel bislang nicht zugelassen.
Die rechtliche Lage ist hinsichtlich der Beurteilung bei einem Nachweis ungeklärt, insbesondere inwieweit der Auffangwert von 0,01 mg/kg (nach Artikel 18, Absatz 1 Buchstabe b der EU-Verordnung 396/2005) anzuwenden ist. Eine Anwendung im Bioanbau als Blattdünger oder Pflanzenstärkungsmittel wäre derzeit zulässig, solange die Matrine nicht als Pflanzenschutzmittel eingestuft sind.
Die DELOG Labore, zu denen auch die AGROLAB LUFA gehört, haben sich darauf verständigt, diese Wirkstoffe derzeit nicht als Pflanzenschutzmittel zu bewerten.
Nach heutigem Kenntnisstand liegen keine toxikologischen Grenzwerte (ADI, TDI, ARfD) zu dem Wirkstoff vor, die eine Aussage zu potentiellen gesundheitlichen Risiken zulassen. Derzeit wird der Sachverhalt parallel in weiteren Fachgremien unter Einbeziehung der amtlichen Überwachung diskutiert.
Unser Lebensmittellabor AGROLAB LUFA hat Matrin und Oxymatrin kurzfristig in das Wirkstoffspektrum aufgenommen und bietet den quantitativen Nachweis ab sofort ohne rechtliche Bewertung im Rahmen der Multimethode unter Akkreditierung an. Die Erweiterung des Parameterspektrums ist für unsere Kunden derzeit mit keinen Mehrkosten verbunden.
Author: Dr. Frank Mörsberger