„Superfood“ ist immer noch ein Trend. Ob Chiasamen, Gojibeeren oder diversen Algenpräparate die Anbieter suggerieren dem Verbraucher oft, dass diese Produkte besonders wertvoll für die Ernährung sind und mit dem Verzehr ein gesundheitlicher Zusatznutzen verbunden ist.
Im Jahr 2017 hat das CVUA Stuttgart (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt) sich die Super-Nahrung einmal näher angesehen mit teilweise überraschenden Ergebnissen. Von 29 Proben enthielten 11 Pestizidrückstände über den zulässigen Rückstandshöchstmengen, davon betroffen waren Moringapulver in 7 Fällen und Weizengras (3) und Gojibeeren (1). Eine „Bio“-Ware verlor das Ökosiegel aufgrund der erhöhten Pestizidwerte die gefunden wurden.
Auch bei der Untersuchung auf Perchlorat fielen 14 von 22 Proben auf, die mit Gehalten > 0,1 mg/kg die Höchstmenge aus der Kontaminanten-Verordnung überschritten. In 5 von 25 proben fanden sich pathogene Keime, wobei ein Gerstengraspulver sogar die gefährlichen VTEC-Erreger enthielt, eine E-coli Art die gefährliche Toxine bildet.
Kollegen der CVUA in Karlsruhe konnten nachweisen, dass bei 33 untersuchten Proben unerlaubt die Haltbarmachung mit ionisierender Strahlung angewendet wurde. Diese Behandlung ist nur bei sehr wenigen Produkten (z.B. Gewürzen) erlaubt. Wirklich besorgniserregend war die Erkenntnis, dass in 6 von 27 untersuchten Algenpräparaten (Moringa, Spirulina) polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK) über der zulässigen Höchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel von 50 µg/kg nachgewiesen wurden.
Gewährleistung von Sicherheit durch das AGROLAB Prüfsiegel
Wer sich für die Nutzung des AGROLAB Siegels zur freiwilligen Kennzeichnung seiner Nahrungsergänzungsmittel entschließt, profitiert von einem gemeinsam ausgearbeiteten Prüfplan.
In diesem legen wir ein risikobasiertes Untersuchungsspektrum für die Stichprobenkontrollen nieder.
Der Verbraucher hat bei Produkten, die das AGROLAB Prüfsiegel tragen, die Gewissheit, dass diese Produkte vom Hersteller oder Händler regelmäßig zu einer unabhängigen Kontrolle nach Prüfplan durch ein AGROLAB Labor vorgestellt werden.
Author: Dr. Frank Mörsberger